Sind wir dümmer als der Frosch? In einem Beitrag für die Wochenzeitung „Der Freitag“ erinnert der fraktionslose Bundestagsabgeordnete Marco Bülow an ein bekanntes Experiment. Ein Frosch sitzt in einem offenen Behälter mit warmem Wasser. Plötzlich wird ein Schwall heißes Wasser zugeführt. Der Frosch springt erschrocken aus dem Gefäß und rettet sich. Völlig anders verhält er sich, wenn man das lauwarme Wasser ganz langsam erhitzt. Der Frosch bleibt sitzen. Er springt nicht – und stirbt.
Natürlich hat diese Geschichte etwas mit Corona zu tun. Alles hat in diesen Tagen mit Corona zu tun. Marco Bülow erklärt:
„Eindrücklich erfahren wir gerade unter einem Brennglas, wie wir Menschen ticken. Es kommt eine Pandemie über uns und wir sind sehr schnell bereit, zu handeln, unsere Freiheiten massiv einschränken zu lassen und sogar existentielle wirtschaftliche Einbußen hinzunehmen. Wir springen aus dem Behälter, bevor das Wasser heiß wird. Die Erregung ist schneller und massiver als der Erreger. Wir glauben und folgen all denen, die uns erklären, wie weit, wie schnell und wo wir hinspringen sollen – auch wenn die Aussagen sich widersprechen und auch nicht oder noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt sind. Wir attackieren heftig alle, die nicht springen wollen – ergreifen Maßnahmen gegen die Unwilligen. Wenn es um das Klima geht oder um andere Krisen, die nicht so schnell über uns hineinbrechen, passiert eher das Gegenteil, selbst wenn die Erkenntnisse viel manifestierter, die Maßnahmen viel ausgereifter sind.“
Ist also der Mensch am Ende genauso dumm wie der Frosch – oder noch dümmer? Das will Bülow wissen.
Ich finde seine Frage hart, aber fair. Und ich hoffe, dass Frank Plasberg sie eines Tages von seinen Gästen beantworten lässt.
Erschwert wird die Antwort freilich durch den Umstand, dass nicht nur der Mensch, sondern auch der Frosch inzwischen eine Maske trägt.
Wer ist der Mensch mit der Maske? Vor allem: Wer ist der Frosch mit der Maske?
Es spricht für die Weitsicht der deutschen Filmindustrie, dass sie diese brennende Frage bereits 1959 aufgeworfen hat. Der seinerzeit entstandene Edgar Wallace-Streifen „Der Frosch mit der Maske“ könnte der aktuellen Diskussion über den Sinn und Zweck der Maskentierhaltung nach meiner Überzeugung wichtige Impulse geben.