„Die Achse des Guten“ zeigte sich am heutigen Sonntag mal wieder erfreulich boshaft. Unter dem Titel „Der Sonntagsfahrer: Die grünen Eimer“ erzählt Dirk Maxeiner von einer Begegnung in der Berliner S-Bahnstation Jannowitzbrücke. Ein kreativer Zeitgenosse unterlief dort den Ausnahmezustand mit subversiver (also ansteckender) Fröhlichkeit.
„Statt der Maske hatte sich der Mann oder die Frau (wer weiß das schon genau) einen grünen Plastikeimer übergestülpt. Vorne war ein Sehschlitz eingeschnitten und oben ein Luftstutzen aus einem Abflussrohr aufgeklebt. Die kreative Leistung des Eimerträgers kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Einerseits tat er dem vorgeschriebenen Seuchenschutz mehr als genüge. Andererseits machte er jedermann mehr als deutlich, wie bescheuert und sinnlos die Maskerade mittlerweile geworden ist.
Ich sehe hier das Potenzial für eine Protestbewegung im Geiste Joschka Fischers, der 1984 zum Bundestagspräsidenten Richard Stücklen sagte: ‚Mit Verlaub Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch‘. So etwas dürfte man heute natürlich nicht mehr akklamieren. Deshalb schlage ich vor, dass alle, die Sehnsucht nach dem Grundgesetz haben, so einen grünen Eimer aufsetzen. Der sagt nämlich ohne Worte: ‚Mit Verlaub, Frau Kanzlerin, sie haben nicht alle Tassen im Schrank‘.“
Den vollständigen Text Dirk Maxeiners kann man hier nachlesen.