Demo in Kassel am 20. März – eine andere Wahrnehmung

Von Kristina Kubulin

Gestern war ich vier Stunden lang in Kassel bei der Kundgebung auf der Schwanenwiese.

Schon auf dem Weg dorthin traf ich nette Leute aus Berlin, die mich und meinen Mann fragten, ob sie auf dem richtigen Weg seien. Je näher wir an den der Schwanenwiese vorgelagerten „Platz der Deutschen Einheit“ kamen, desto mehr Demonstrierende strömten aus allen Richtungen dazu. Wir hatten Glück. Wir kamen am Veranstaltungsort an noch bevor die zugelassene Teilnehmerzahl von 5000 Menschen erreicht war.

Die Atmosphäre war harmonisch und freundlich. Die Teilnehmer kamen aus der Mitte der Gesellschaft – Familien, Rentner, befreundete Singles, alle waren sie da. Was mir sofort auffiel: nur vereinzelt trugen Menschen Masken. Die Polizei ließ sie gewähren, es gab keine ernstzunehmenden Versuche, die Maskenpflicht durchzusetzen.

Ich persönlich habe mich an die Maskenpflicht gehalten. Ich weiß, dass sich Viren auf diese Weise nicht aufhalten lassen – dennoch trug ich eine Maske aus Respekt gegenüber den Organisatoren. Ich hätte es bedauerlich gefunden, wenn eine derartige Veranstaltung hätte abgebrochen werden müssen, nur weil Menschen Masken verweigern. Die Organisatoren hatten sich so viel Mühe gegeben und so viele Redner und Musiker auf die Bühne gestellt…

Nun waren die Masken aber nicht das eigentliche Thema auf der Schwanenwiese. Um 12 Uhr 15 begann die Kundgebung – in durchweg guter und friedlicher Stimmung – mit dem ersten Redner: Rechtsanwalt Reiner Fuellmich vom Corona Ausschuss. In seinen ersten Sätzen stellte er klar: Zweifellos existiert Corona. Doch der Umgang mit dem Virus ist in seinen Augen völlig falsch. Er benannte die Missstände: Immer noch versuche man, angebliche Infektionen mit Drostens PCR-Test nachzuweisen, einem Test, der bis heute nicht validiert ist. Mit dem PCR-Test könne man jedoch keine Infektiosität nachweisen; das habe bereits die WHO auf ihrer Internetseite eingeräumt. In der Folge würden gesunde Menschen auf Grund des fragwürdigen Tests für krank erklärt und weggesperrt.

Die Nachfolgerednerin, Rechtsanwältin Viviane Fischer, bekräftigte Fuellmichs Ausführungen. Sie begann ihre Rede sehr persönlich und berichtete, wie schlecht es ihr ging, als sie vor einem Jahr spürte: Hier stimmt etwas nicht… Falsche Zahlen seien in Umlauf gebracht worden, Bürger würden ohne überzeugende Begründungen ihrer Grundrechte beraubt.

Auch die Impfungen waren Thema der Kundgebung. Regierende würden im Sinne der Pharmakonzerne handeln und nicht im Sinne des Volkes, wenn sie Bürgern Wahrheiten verschweigen und ihnen einredeten, alle neuen Vakzine seien sicher. Dies könne niemand wissen, weil Versuchspersonen in den klinischen Phasen nicht so lange beobachtet worden waren wie dies normalerweise der Fall ist, bevor Impfstoffe zugelassen und als sicher eingestuft werden.

Auch Rechtsanwältin Beate Bahner war unter den Redner*innen. Sie begann ihre Rede historisch mit Hitlers „Machtergreifung“. Über solche Parallelen kann man sich streiten, auch wenn man immer aus der Geschichte lernen kann. Mein Gedanke dabei: Diesen Vergleich würden uns die Maßnahmenbefürworter um die Ohren hauen. Aufgelockert wurde die Kundgebung durch Musik, so gab der Rapper SchwrzVyce seinen Corona-Song „Fake News Media“ zum Besten.

Polizisten standen hinter der Bühne und bewachten die Absperrungen rund um die Schwanenwiese. Sie blieben sehr zurückhaltend und fuhren offenbar das Prinzip der Deeskalation. Grüßte man sie, grüßten sie freundlich zurück. Unausgesprochen war beiden Seiten klar: keiner hatte etwas zu befürchten.

Die Organisatorin Sunny lobte die Kasseler Polizei, bedankte sich für ihre friedliche Haltung, die Teilnehmer beklatschten die Polizisten.

Auf dem Rückweg von der Kundgebung überflog ich die Presse und fragte mich, ob ich auf einer anderen Veranstaltung gewesen war. „Ausschreitungen bei ‚Querdenker‘-Demo in Kassel“, titelte die FAZ.  Die Welt schrieb: „’Querdenker‘-Demo in Kassel – Polizei setzt Wasserwerfer ein“, der Tagesspiegel: „’Querdenker‘ wollen Polizeiketten durchbrechen“. BILD schrieb von einem „Mob“.

Was ist das für eine Berichterstattung? Von der friedlichen Kundgebung auf der Schwanenwiese las ich nur aus dem Zusammenhang gerissene Zitate. Die Kundgebungsteilnehmer wurden dargestellt, als würden sie bedenkenlos alles nachplappern und sogar ernstlich glauben, die Sonne könne sie am ehesten von Corona desinfizieren. Vom eigentlichen Tenor der Veranstaltung, von ihren Inhalten konnte sich niemand ein Bild machen, der diese Berichte gelesen hatte.

Es ist eben so: Wenn so viele tausend Menschen in die Stadt kommen, sind immer welche dabei, die sich nicht an Regeln halten und deren Aggressionen mit ihnen durchgehen. Dass die Presse auch darüber berichtet, ist völlig legitim. Aber dass einzelne eskalierende Situationen zur Schlagzeile gemacht werden und man die eigentliche friedliche Kundgebung noch nicht einmal erwähnt, ist eine bewusste Verzerrung der Realität.

In diesem Zusammenhang werden auch alle Demonstrationsteilnehmer über einen Kamm geschoren: von Coronaleugnern und Querdenkern ist die Rede. Wer soll das sein? Ich kann immer nur Rätsel raten, wenn ich Berichte von Leuten lese, die sich offensichtlich nicht auskennen. Querdenker müssten demnach irgendwelche Verrückten sein, die auch gewaltbereit sind – und zwar offenbar alle. Coronaleugner hätten zur Demo aufgerufen, heißt es. Auch hier frage ich mich, wer das sein soll. Viele Redner erwähnten gestern explizit, dass Corona existiert, das hatte niemand bestritten. Ich folgte der Einladung der Freien Bürger Kassel, die weder Coronaleugner noch Querdenker oder irgendetwas sind, womit man ihnen einfach einen schlichten Stempel aufdrücken könnte.

Bleibt mir zum Schluss zu sagen: Danke, liebe Richter, die ihr uns ermöglicht habt, friedlich zu protestieren. Wir waren verbunden mit 40 Ländern auf der ganzen Welt, in denen Menschen in friedlicher Absicht zusammengekommen waren. Gewalt war in Kassel auch im Spiel, viele Menschen waren an Orten, an denen sie nicht hätten sein dürfen. Nur, wo hätten sie hingehen sollen? Sie waren zum Großteil schon in der Stadt, als am Freitagabend die Nachricht kam, dass die Karlswiese nicht genutzt werden dürfe, auf der sie alle Platz gefunden hätten. Dennoch verhielt sich die Polizei größtenteils deeskalierend; da, wo es nicht anders ging, griff sie ein und hat die Situation unter Kontrolle gebracht. So hat jeder seine Aufgabe erfüllt – dafür waren wir alle da.

Uns allen sollte an einem friedlichen Ausweg aus der Krise gelegen sein. Dazu gehört es auch, die Menschen zu berücksichtigen, die offenbar keinen anderen Ausweg wissen als aggressiv zu sein. Sie sind Teil unserer Gesellschaft. Wenn ein Staat Menschen unrechtmäßig unterdrückt und sie ihrer Grundrechte beraubt, muss er sich nicht wundern, wenn das manchen in psychische Probleme stürzt. Diesen Menschen sollten wir helfen, versuchen, ihnen zuzuhören und sie wieder in die Mitte unserer Gesellschaft aufzunehmen. Mit Erpressungen, Drohungen und Zwängen dürfte das nicht zu erreichen sein.

8 Kommentare zu „Demo in Kassel am 20. März – eine andere Wahrnehmung

  1. Ich habe gestern die Demo auf diversen Video-Kanälen verfolgt und ebenfalls keine gewaltbereiten Teilnehmer gesehen.
    Wenn es dennoch Zusammenstöße mit der Polizei gegeben hat, dann waren diese vermutlich provoziert (von wem wohl?). Wo war die objektive Berichterstattung unserer öffentlich- rechtlichen Sendeanstalten in den Abendnachrichten ? Fehlanzeige !! Ich hoffe und wünsche mir, dass die Demonstrationen immer mehr werden und nicht enden, bevor unsere Regierung abgelöst und komplett auf die Anklagebank nach Den Haag verbracht wird.

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    1. Das hoffe ich auch. Denn das was hier passiert, ist ohne Rücksicht und Solidarität ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und das hatten wir zuletzt bei den Nazis, wo auch die Politik, Eliten, Medien, Justiz, Polizei und Militär mithalfen, das Regime zu installieren. Wenn das keine Parallele ist, dann weiß ich nicht mehr.

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  2. Es ist für mich sehr verwunderlich, dass Sie die Parallelen zur NS-Zeit nicht ziehen wollen oder können. Die Regierung hat von Anfang an mit dem Hammer und Dance Papier auf Eskalation gesetzt. Sie schmeißt Milliarden, ja Billionen Euro einfach sinnlos zum Fenster hinaus und den Großkonzernen in den Rachen. Sie hätte auch eine IGg Studie über die Verbreitung innerhalb unserer Bevölkerung machen können, um nachzuweisen, wie weit das „Virus“ schon verbreitet ist. Dass der PCR-Test keine Infektiosität nachweisen kann, ist Fakt und stellt die Corona Politik komplett in Frage. Das Geld- und Wirtschaftssystem des kapitalistischen Westens ist im März 2020 kollabiert, was für viele Experten bereits bei der Finanzkrise 2007/2008 abzusehen war, trat dort ein. Dieser Corona Skandal soll nur die Schuld am Zusammenbruch dieses Geldsystems verschleiern, denn aktuell brechen gerade die Börsen und Banken in sich zusammen. Nur deshalb braucht es einen 3. Lockdown, weil sie, Angela die Schreckliche, und ihre 16 Fürsten der Finsternis seit mehr als 14 Jahren den Zusammenbruch des Geldsystems zum Tabuthema erklärt haben, und die Medien spielen sehr gerne mit. Die Chinesen haben die Folter Hammer und Dance im Korea Krieg eingesetzt, und es ist eine psychologische Foltermethode und das wendet unser Staat gegen die eigenen Bürger an. Die Frage ist warum? Die Antwort: Die Mehrheit der Bürger würden Merkel und Co. die Schuld an diesem Zusammenbruch geben, und so kann sie es auf das Virus schieben. Dafür muss sie aber viele Experten, Fachleute und Juristen mundtot machen, damit die Bevölkerung zu Hause bleibt und sie wie im Stockholm-Syndrom als Lösung ansieht. Was dank der Medien auch sehr gut funktioniert, Gott sei Dank aber nicht gut genug.

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  3. Ich habe die Großdemo in Kassel ebenso am Bildschirm live verfolgt und konnte nur friedliche Demonstranten sehen. Dass es einige Wenige waren, die mit der Polizei in Berührung kamen, sah ich dann später erst. Aber insgesamt gesehen verlief die Demo harmonisch und friedlich.
    Als ich dann die Schlagzeilen von den Medien las, konnte ich nur noch den Kopf schütteln! Was für eine negative, angreifende Berichterstattung war das denn! Die Medien stürzen sich ja förmlich auf eine winzig kleine Minderheit, die es immer überall gibt und schreiben dermaßen schlecht über die Demo! Deutlicher kann ich es nun nicht mehr schreiben: Die Presse ist eindeutig manipuliert worden! Jetzt wird diese Berichterstattung sogar als Alibi für Verbote anderer Demonstrationen hergeholt: Kassel sei ja so schlimm gewesen!
    Ne ihr Lieben, diese Welt ist nicht mehr meine Welt!

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