Heimaturlaub – Roman von Joachim Geil

75 Jahre Kriegsende (VI)

Dieter Thomas ist Anfang zwanzig, Leutnant, ein Soldat im Krieg, irgendwo an der Ostfront, 1944. Eine Verwundung bringt ihn ins Lazarett. Wieder genesen, hat er eine Woche Urlaub. Heimaturlaub. Wie schon so oft, fährt er dorthin, wo er ursprünglich herkommt, in die Pfalz, in den Kurort Bergzabern. Hier lebt viel Verwandtschaft, Großeltern, Tante Emmy, Onkel Gustav mit Tante Carla und den Kindern. In einem Nachbarort liegt das Grab seiner Mutter. Auch Heidi, die schöne Majorstochter, lebt in Bergzabern – ein Grund mehr für Dieter, die Pfalz zu besuchen.

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Realitätsverlust

Das Empire begreift nicht, wie ihm geschieht

Im Sommer 2002 traf sich der Journalist Ron Suskind mit einem hohen Mitarbeiter des damaligen US-Präsidenten George W. Bush zu einem Hintergrundgespräch. Da Suskind gerade das Weiße Haus durch einen kritischen Artikel verärgert hatte, ging der Bush-Mann ihn frontal an. Er warf dem Reporter vor, im Gestern zu leben. Denn er glaube offenbar immer noch, politische Problemlösungen resultierten aus einer gewissenhaften Analyse der wahrnehmbaren Realität. Doch so funktioniere die Welt heute nicht mehr.  „Realitätsverlust“ weiterlesen

Russian Homes

Ein Dokumentarfilm von Christoph Felder

Die Sicht eines Dreizehnjährigen auf seine klavierspielende Mutter und die besondere Beziehung zwischen Deutschland und Russland in heutiger Zeit. Davon handelt das neue Dokumentarfilmprojekt des deutschen Filmemachers Christoph Felder. Ein Blick aus nächster Nähe.
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100 Jahre Oktoberrevolution

Zu Stephen Smiths Buch Revolution in Russland

Zum hundertsten Jahrestag der russischen Oktoberrevolution sind zahlreiche Bücher unterschiedlicher Qualität erschienen. In mehrfacher Hinsicht herausragend ist die umfangreiche und akribische Studie des Oxforder Historikers Stephen A. Smith. Das fast zeitgleich in Großbritannien und Deutschland publizierte Buch gehört zum Besten, was je zu diesem Thema geschrieben wurde.
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Pflichtlektüre

William Perry über die Gefahr eines Nuklearkriegs

Es dürfte gegenwärtig kaum einen Menschen geben, der mehr Sachkenntnis über Nuklearwaffen und die Gefahren eines Nuklearkrieges besitzt als der frühere US-Verteidigungsminister William J. Perry. Er ist ein „defense intellectual“, ein Mann, der über Jahrzehnte auf beiden Seiten des US-amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes gearbeitet hat: als Wissenschaftler, als Unternehmer, als Politiker. Während der Kuba-Krise gehörte er zu den Beratern von Präsident Kennedy, unter Jimmy Carter trat er ins Verteidigungsministerium ein, in der ersten Amtszeit von Bill Clinton war er Pentagon-Chef. „Pflichtlektüre“ weiterlesen

Zahlen zählen…

18. September 2016: Duma-Wahlen in Russland, Abgeordnetenhauswahlen in Berlin, dazu Demonstrationen gegen TTIP und CETA in  deutschen Großstädten. Da liefen in den Nachrichtenredaktionen jede Menge Zahlen auf. Nicht leicht, den Überblick zu behalten.  Einige haben ganz schön draufgezahlt. Hier zum Nachhören meine Nachrichtenkritik für das SWR 2-Magazin „Mehrspur“ (gesendet am 02.10.2016).

Wenn der Iwan kommt…

Hannes Hofbauers Buch über das „Feindbild Russland“

Als kleiner Steppke spielte ich gerne Mäuschen, wenn ein paar ältere Männer aus unserem kleinen Eifeldorf die Köpfe zusammensteckten, um die großen politischen Fragen der Zeit zu verhandeln. Das war in den 1960er Jahren, im Kalten Krieg. Die weltpolitischen Zeichen standen zwar schon ein wenig auf Entspannung, aber das hatten besagte Männer, allesamt Weltkriegsteilnehmer, noch nicht mitbekommen. Und so politisierten sie munter drauf los. „Politisierende Eckensteher“ nannte der Dichter Adolf Glaßbrenner solche Leute.

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